WordPress-Wochenrückblick KW50: WordPress 4.4, Zwei-Faktor-Authentifizierung und mehr

In der letzten Woche wurde WordPress 4.4 „Clifford“ veröffentlicht. Zudem haben die Macher der REST API eine PHP-Discovery-Library veröffentlicht und den OAuth-Server deutlich verbessert.

Core

Discovery-Library und neuer OAuth-Server für REST API

Um herauszufinden, welche Version der REST API eine bestimmte Seite unterstützt und welche Möglichkeiten sie bietet, gibt es bereits einen recht simplen Discovery-Prozess. Um das aber weiter zu vereinfachen, haben die REST-API-Macher eine PHP-Bibliothek geschrieben, wo ihr nur noch eine URL in ein Feld eingeben müsst und dann alle wichtigen Informationen erhaltet.

Zudem wurde der bisher etwas vernachlässigte OAuth-Server deutlich verbessert. Die neue Version enthält ein User-Interface für alle Administrationsaufgaben, die Möglichkeit, Applikationen zu löschen oder die Keys neu zu generieren, Unterstützung eigener Protokolle und eine überarbeitete Code-Basis. Auch die bisher schlechte Dokumentation wurde angegangen – die neue Version ist bei Gitbook verfügbar. Um das alles auszuprobieren, könnt ihr euch einfach die Demo installieren.

Nähere Infos zu den Neuerungen gibt es im Post von Ryan McCue auf Make/Core.

WordPress 4.4 „Clifford“

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Nach einigem Hin und Her um einen Bug mit der REST API, der im letzten Moment aufgetaucht ist (letzlich aber wohl gar keiner war), wurde die neue Version doch noch früh morgens am 9. Dezember veröffentlicht. Die neue Version bringt Unterstütztung für Responsive Images in den Core sowie die Infrastruktur der REST API. Daneben können jetzt Term-Metadaten festgelegt und WordPress-Inhalte einfacher geteilt werden, da WordPress selbst nun zum oEmbed-Provider geworden ist.

Die weiteren Neuerungen könnt ihr im Beitrag auf de.WordPress.org nachlesen. Zum 4.4-Release haben in der bisherigen Geschichte von WordPress am meisten Leute beigetragen, die über 1.000 Tickets geschlossen haben.

WordPress 4.5

Offizieller Kickoff für WordPress 4.5 wird Anfang nächsten Jahres sein, dennoch wurden bereits einige Dinge besprochen, die in der neuen Version umgesetzt werden könnten. Zum Beispiel wurden eine Benachrichtigungs-API genannt und Helen Hou-Sandí möchte ein Team für Produkt-Design aufbauen. Mehr Informationen gibt es im Beitrag von Mike Schroder.

Neue Core-Committer und die nächsten Release-Leads

Wie bereits im letzten Wochenrückblick kurz erwähnt, ist Pascal Birchler neuer Core-Committer. Dazu kommen noch Michael Arestad, Rachel Baker, Joe Hoyle, Mike Schroder, Mel Choyce sowie Eric Andrew Lewis. Zusätzlich wurde das Recht des Gast-Committs für Ella Van Dorpe, Konstantin Obenland, Weston Ruter, Tammie Lister, Andrea Fercia und Ryan McCue erneuert. Näheres zu den einzelnen neuen Committern gibt es im Post von Helen auf Make/Core.

Ebenfalls bereits letzte Woche habe ich erwähnt, dass Dominik Schilling der Release-Lead für WordPress 4.6 sein wird. Version 4.5 wird Mike Schroder leiten, 4.7 Matt Mullenweg. Auch hier gibt es ein paar detailliertere Informationen in dem entsprechenden Post von Helen.

Zusätzliche Beschriftungen für Custom-Post-Types und Custom-Taxonomys

In WordPress 4.3 und 4.4 wurden einige zusätzliche Beschriftungen eingeführt, die bei register_post_type() und register_taxonomy() verwendet werden können. Seit 4.3 kann beispielsweise der String zum Festlegen eines Beitragsbildes geändert werden. Alle neuen Beschriftungen, die mit 4.3 und 4.4 dazugekommen sind, könnt ihr im Post von John Blackbourn auf Make/Core nachlesen.

Zwei-Faktor-Authentifizierung

Aufgrund von Diskussionen und Feedback auf dem Community Summit sowie dem WordCamp US hat das 2FA-Team seinen Fokus verändert. Problematischer als die technische Umsetzung ist sicherzustellen, dass Nutzer sich durch Zwei-Faktor-Authentifizierung nicht komplett von ihrer Website ausschließen, wenn sie beispielsweise ihr Handy verlieren. Eine Idee dazu war, die 2FA über eine Konstante in der wp-config.php zu aktivieren. Damit wäre sichergestellt, dass der Nutzer im Notfall über das Wissen verfügt, diese Konstante auch wieder zu entfernen. Bei dieser Methode sollte es allerdings eher als Plugin entwickelt werden und nicht in den Core kommen. Weitere Überlegungen waren, mehrere Provider vorauszusetzen, sodass der Nutzer beim Verlust noch eine Art Backup hat oder dass mit SMS gearbeitet wird – bei diesen Optionen gibt es allerdings zu viele Nachteile.

Favorisiert wird der Weg, Codes per E-Mail als immer vorhandenen Fallback einzurichten. Dabei würde die Zwei-Faktor-Authentifizierung nur aktiviert, nachdem geprüft ist, ob der Server auch E-Mails verschicken kann. Für diejenigen, die diesen „unsicheren“ Fallback deaktivieren möchten, könnte beispielsweise ein Plugin bereitgestellt werden. Nähere Informationen zu den Überlegungen findet ihr im Beitrag von George Stephanis auf Make/Core.

Diverses

Polyglots

Für die neue 4.4-Version wurden 41 Sprach-Versionen veröffentlicht, wobei bereits 45 zu 100 Prozent übersetzt wurden. Ziel bis zum Ende des Jahres wird es sein, 70 Sprachen für WordPress 4.4 veröffentlicht zu haben.

4.4-Feedback

Einiges ist aus Polyglots-Sicht beim 4.4-Release nicht ganz rund gelaufen – meist war der Grund dafür die Überlappung des Releases mit dem Community Summit und dem WordCamp US, wo fast alle Mitglieder des Core-Teams involviert waren. Einige der Punkte, die bei zukünftigen Versionen besser gehandhabt werden könnten:

  • Der Hard-Freeze von den 4.4-Strings kam zu spät, sodass die jeweiligen Teams weniger als zwei Tage hatten (einer davon Wochenende), um die Übersetzung zu beenden.
  • Nur Übersetzer des Release-Videos wurden im Release-Post erwähnt, nicht die Übersetzer des Core – es sollte überlegt werden, wie die Übersetzungs-Teams im nächsten erwähnt werden können.
  • Die Fonts von Twenty Sixteen unterstützen nur Latin-Zeichen. Sollte das Polyglots-Team hier in die Diskussion einbezogen werden und die Entscheidung mit beeinflussen?
  • Einige der Screenshots auf der About-Seite sind in anderen Sprachen als Englisch. Weil das diesmal so schnell gehen musste, gibt es da ein paar Fehler – die Großschreibung im Niederländischen ist falsch. Hier sollte bei der nächsten Version mehr Zeit vorhanden sein.

Recap vom Community Sumit und WordCamp US

Auf dem Community Summit wurde an der Dokumentation gearbeitet und das Handbuch umstrukturiert. Außerdem wurde mit dem Meta-Team über Rosetta-Sites gesprochen und es wird P2s geben, darüber hinaus wird gerade die Migration der Support-Foren auf eine neue Version getestet – gestartet wird da mit dem von de.WordPress.org.

Auf dem WordCamp US hat Matt angekündigt, dass daran gearbeitet werden wird, alle Top-Plugins und -Themes in jeder Sprache bereitzustellen. Gemeint sind dabei die jeweils 100 erfolgreichsten, gemessen an der Zahl aktiver Installationen.

Nähere Infos zu all diesen Punkten rund um die Polyglots findet ihr im Post von Petya Raykovska auf Make/Polyglots.

Theme-Review-Team

Diverses

  • Eine neue Version des Theme-Check-Plugins wurde veröffentlicht, um die Änderungen von 4.4 zu berücksichtigen.

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